Erektionsstörungen, medizinisch als erektile Dysfunktion (ED) bezeichnet, beschreiben die anhaltende Unfähigkeit, eine für den Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten. Diese Störung betrifft das komplexe Zusammenspiel von Nervensystem, Blutgefäßen, Hormonen und psychischen Faktoren.
In Österreich sind etwa 20-30% der Männer zwischen 30 und 80 Jahren von Erektionsstörungen betroffen. Die Häufigkeit steigt mit dem Alter deutlich an: Während bei 30-jährigen Männern nur etwa 5-10% betroffen sind, leiden bei den über 70-Jährigen bereits 50-60% unter dieser Problematik.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen gelegentlichen Erektionsproblemen, die jeden Mann betreffen können, und chronischen Störungen. Von einer behandlungsbedürftigen erektilen Dysfunktion spricht man erst, wenn die Probleme über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten in mehr als 70% der Versuche auftreten.
Die Auswirkungen auf die Lebensqualität sind erheblich und betreffen sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit. Betroffene leiden häufig unter vermindertem Selbstwertgefühl, Partnerschaftsproblemen und sozialer Isolation, was die Bedeutung einer frühzeitigen und angemessenen Behandlung unterstreicht.
Die häufigsten körperlichen Ursachen für Erektionsstörungen sind Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Diabetes mellitus betrifft etwa 8% der österreichischen Bevölkerung und kann durch Nervenschädigungen und Durchblutungsstörungen zu ED führen. Bluthochdruck, der bei rund 30% der österreichischen Männer über 30 Jahren auftritt, schädigt die Blutgefäße und beeinträchtigt den Blutfluss zum Penis. Auch Arteriosklerose und koronare Herzkrankheiten sind bedeutende Risikofaktoren.
Psychische Belastungen spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Erektionsstörungen:
Lifestyle-Faktoren wie Rauchen (betrifft 24% der österreichischen Männer), übermäßiger Alkoholkonsum und Bewegungsmangel verstärken das Risiko erheblich. Hormonelle Störungen, insbesondere Testosteronmangel, sowie Nebenwirkungen verschiedener Medikamente können ebenfalls zu Erektionsproblemen führen. Mit zunehmendem Alter nimmt die natürliche Produktion von Sexualhormonen ab, was altersbedingte Veränderungen der Erektionsfähigkeit zur Folge haben kann.
PDE-5-Hemmer sind die wirksamsten verschreibungspflichtigen Medikamente zur Behandlung von Erektionsstörungen. Diese Wirkstoffe blockieren das Enzym Phosphodiesterase-5 und fördern dadurch die Durchblutung des Penis. In Österreich sind vier Hauptwirkstoffe zugelassen, die sich in Wirkungsdauer und Anwendung unterscheiden.
Sildenafil (Viagra) ist der bekannteste Wirkstoff mit einer Wirkungsdauer von 4-6 Stunden. Die übliche Dosierung liegt zwischen 25-100mg, wobei die Einnahme etwa eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr erfolgt.
Tadalafil (Cialis) zeichnet sich durch seine Langzeitwirkung von bis zu 36 Stunden aus. Es kann sowohl bei Bedarf als auch in niedriger Dosierung täglich eingenommen werden, was spontane Intimität ermöglicht.
Vardenafil (Levitra) wirkt bereits nach 15-30 Minuten und ist besonders bei Diabetikern gut verträglich. Die Wirkungsdauer beträgt 4-5 Stunden.
Avanafil (Spedra) ist der neueste Wirkstoff mit besonders schnellem Wirkungseintritt nach 15 Minuten und guter Verträglichkeit bezüglich Nebenwirkungen.
In Österreich unterliegen alle PDE-5-Hemmer der Verschreibungspflicht. Eine ärztliche Beratung ist essentiell, um Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auszuschließen und die optimale Therapie zu finden.
Verschiedene pflanzliche Wirkstoffe können unterstützend bei leichten Erektionsproblemen wirken. L-Arginin fördert die Stickstoffproduktion und kann die Durchblutung verbessern. Ginseng wird traditionell zur Stärkung der männlichen Potenz verwendet, während Maca aus den Anden als natürliches Aphrodisiakum gilt.
Bestimmte Nährstoffe spielen eine wichtige Rolle für die männliche Gesundheit:
Homöopathische Ansätze können als ergänzende Therapie dienen, ersetzen jedoch bei schweren Erektionsstörungen keine medizinische Behandlung. Bei rezeptfreien Alternativen ist die Qualität entscheidend – achten Sie auf geprüfte Präparate aus österreichischen Apotheken. Die Wirkung ist meist milder und tritt langsamer ein als bei verschreibungspflichtigen Medikamenten.
Neben medikamentösen Therapien stehen verschiedene alternative Behandlungsmethoden zur Verfügung. Vakuumpumpen erzeugen einen Unterdruck, der Blut in den Penis zieht und mit einem Penisring gehalten wird. Diese mechanischen Hilfsmittel sind besonders für Männer geeignet, die keine Medikamente einnehmen können.
Bei der Injektionstherapie werden gefäßerweiternde Substanzen direkt in den Schwellkörper gespritzt, während Harnröhrenzäpfchen eine weniger invasive Alternative darstellen. In schweren Fällen können Penisimplantate eine dauerhafte Lösung bieten.
Wichtige ergänzende Maßnahmen umfassen:
Österreichische Apotheken bieten diskrete und professionelle Beratung zu Erektionsstörungen. Erfahrene Apotheker informieren vertraulich über Wirkweise, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen der verfügbaren Präparate. Dabei wird individuell auf Ihre Bedürfnisse und gesundheitliche Situation eingegangen.
Online-Apotheken mit österreichischer Zulassung ermöglichen den diskreten Kauf von zu Hause aus. Achten Sie unbedingt auf das österreichische Apotheken-Gütesiegel und meiden Sie illegale Anbieter, die gefälschte oder unsichere Medikamente verkaufen könnten.
Informieren Sie Ihren Apotheker über alle eingenommenen Medikamente, da gefährliche Wechselwirkungen auftreten können – besonders mit Herzmedikamenten. Die Kosten für verschreibungspflichtige Potenzmittel werden von österreichischen Krankenkassen meist nicht übernommen.
Ein Arztbesuch ist unbedingt erforderlich bei Herzproblemen, Diabetes, plötzlich auftretenden Erektionsstörungen oder wenn Sie bereits Nitrate einnehmen.