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Bluthochdruck (Hypertonie)

Definition und Ursachen des Bluthochdrucks

Bluthochdruck, medizinisch als Hypertonie bezeichnet, liegt vor, wenn der Blutdruck dauerhaft Werte von 140/90 mmHg oder höher erreicht. Diese weit verbreitete Erkrankung betrifft in Österreich etwa jeden vierten Erwachsenen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von genetischer Veranlagung über ungesunde Ernährung bis hin zu chronischem Stress und Bewegungsmangel.

Symptome und Risikofaktoren

Bluthochdruck wird oft als "stiller Killer" bezeichnet, da er lange Zeit symptomlos verläuft. Mögliche Anzeichen können Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten oder Sehstörungen sein. Hauptrisikofaktoren umfassen Übergewicht, hohen Salzkonsum, Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum und familiäre Vorbelastung.

Verfügbare Medikamente in österreichischen Apotheken

Zur Behandlung stehen verschiedene Medikamentengruppen zur Verfügung:

  • ACE-Hemmer wie Ramipril und Enalapril erweitern die Blutgefäße
  • Betablocker wie Metoprolol und Bisoprolol verlangsamen den Herzschlag
  • Kalziumkanalblocker wie Amlodipin und Nifedipin entspannen die Gefäßmuskulatur
  • Diuretika wie Hydrochlorothiazid und Indapamid fördern die Wasserausscheidung

Lebensstiländerungen zur Unterstützung der Therapie

Neben der medikamentösen Behandlung sind Lebensstiländerungen essentiell: regelmäßige körperliche Aktivität, salzarme Ernährung, Gewichtsreduktion, Verzicht auf Nikotin und moderater Alkoholkonsum unterstützen die Therapie nachhaltig.

Herzinsuffizienz (Herzschwäche)

Was ist Herzinsuffizienz und wie entsteht sie

Herzinsuffizienz beschreibt die verminderte Pumpfunktion des Herzens, wodurch der Körper nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Die Erkrankung entwickelt sich meist über Jahre hinweg und kann durch Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzklappenfehler oder andere Herzerkrankungen ausgelöst werden.

Unterschiedliche Formen der Herzschwäche

Man unterscheidet zwischen systolischer Herzinsuffizienz (verminderte Pumpkraft) und diastolischer Herzinsuffizienz (gestörte Füllung des Herzens). Zusätzlich wird nach Lokalisation zwischen Links-, Rechts- oder Globalinsuffizienz differenziert.

Hauptsymptome: Atemnot, Müdigkeit, Wassereinlagerungen

Typische Beschwerden umfassen:

  • Atemnot bei Belastung oder in Ruhe
  • Anhaltende Müdigkeit und Leistungsminderung
  • Wassereinlagerungen in Beinen, Knöcheln oder Bauchraum
  • Nächtlicher Husten oder Herzrhythmusstörungen

Therapeutische Optionen

Die Behandlung erfolgt mit spezifischen Medikamenten: ACE-Hemmer und ARB wie Valsartan und Candesartan verbessern die Herzfunktion. Betablocker, speziell für Herzinsuffizienz entwickelt, stabilisieren den Herzrhythmus. Diuretika reduzieren Wassereinlagerungen, während Digitalis-Präparate die Pumpkraft stärken.

Bedeutung der regelmäßigen Kontrollen

Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind bei Herzinsuffizienz unerlässlich, um den Therapieverlauf zu überwachen und Medikamentendosierungen anzupassen. In österreichischen Apotheken erhalten Patienten zusätzliche Beratung zur optimalen Medikamenteneinnahme.

Koronare Herzkrankheit und Angina Pectoris

Die koronare Herzkrankheit entsteht durch Verengungen oder Verschlüsse der Herzkranzgefäße, die das Herzmuskelgewebe mit Sauerstoff versorgen. Diese Durchblutungsstörungen führen zu charakteristischen Brustschmerzen, der sogenannten Angina Pectoris.

Unterscheidung der Angina-Formen

Bei der stabilen Angina treten Beschwerden nur unter Belastung auf und verschwinden in Ruhe wieder. Die instabile Angina hingegen kann auch in Ruhephasen auftreten und stellt einen medizinischen Notfall dar, der sofortige ärztliche Behandlung erfordert.

Medikamentöse Therapieoptionen

  • Nitroglycerin-Präparate für die Akutbehandlung zur schnellen Gefäßerweiterung
  • Langzeit-Nitrate wie Isosorbidmononitrat zur Anfallsprophylaxe
  • Thrombozytenaggregationshemmer (Aspirin, Clopidogrel) zur Blutverdünnung
  • Statine zur effektiven Cholesterinsenkung und Plaquestabilisierung

Präventive Maßnahmen umfassen regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, Rauchverzicht und die konsequente Behandlung von Bluthochdruck und Diabetes mellitus.

Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen umfassen verschiedene Abweichungen vom normalen Herzschlag und können sowohl zu langsame (Bradykardie) als auch zu schnelle (Tachykardie) Herzfrequenzen verursachen. Vorhofflimmern stellt dabei die häufigste Form dar und betrifft besonders ältere Patienten.

Symptome und Risiken

Typische Beschwerden sind Herzstolpern, Herzrasen, Schwindel oder Atemnot. Vorhofflimmern erhöht das Schlaganfallrisiko erheblich, da sich in den unregelmäßig kontrahierenden Vorhöfen Blutgerinnsel bilden können.

Antiarrhythmische Therapie

In österreichischen Apotheken sind verschiedene Antiarrhythmika verfügbar:

  • Amiodaron als hochwirksames Mittel bei schweren Rhythmusstörungen
  • Flecainid zur Behandlung von Vorhofflimmern und ventrikulären Arrhythmien
  • Propafenon als Alternative bei supraventrikulären Herzrhythmusstörungen

Zur Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern werden Antikoagulantien wie Warfarin oder moderne orale Antikoagulantien (Rivaroxaban, Apixaban) eingesetzt, die eine zuverlässige Gerinnungshemmung gewährleisten.

Cholesterin und Fettstoffwechselstörungen

Cholesterin spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Während HDL-Cholesterin ("gutes Cholesterin") schützende Eigenschaften besitzt, erhöht erhöhtes LDL-Cholesterin ("schlechtes Cholesterin") das Risiko für Arteriosklerose und Herzinfarkt. Risikofaktoren für erhöhte Blutfettwerte umfassen ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen und genetische Veranlagung.

Medikamentöse Behandlung

In der österreichischen Pharmakotherapie stehen verschiedene Lipidsenker zur Verfügung. Statine wie Atorvastatin, Simvastatin und Rosuvastatin gelten als Goldstandard der Cholesterinsenkung. Ezetimib wirkt als Cholesterinresorptionshemmer im Darm und kann mit Statinen kombiniert werden. Für schwere Fälle mit familiärer Hypercholesterinämie kommen innovative PCSK9-Inhibitoren zum Einsatz.

  • Mediterrane Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren
  • Regelmäßige körperliche Aktivität
  • Gewichtsnormalisierung
  • Verzicht auf Nikotin

Thrombose und Embolie-Prophylaxe

Blutgerinnsel entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel von Blutplättchen und Gerinnungsfaktoren. Risikofaktoren für Thrombosen sind längere Immobilisation, operative Eingriffe, Krebserkrankungen, hormonelle Veränderungen und angeborene Gerinnungsstörungen. Arterielle Thrombosen betreffen meist Herzkranzgefäße und Hirnarterien, während venöse Thrombosen häufig in den Beinvenen auftreten.

Medikamentöse Prophylaxe

Verschiedene Antikoagulantien stehen zur Verfügung: Heparin-Präparate für die akute Behandlung, Vitamin-K-Antagonisten wie Warfarin für die Langzeittherapie und moderne direkte orale Antikoagulantien (DOAC). ASS in niedriger Dosierung hemmt die Thrombozytenaggregation und wird häufig zur Sekundärprophylaxe eingesetzt.

  • Nach größeren Operationen
  • Bei längerer Bettlägerigkeit
  • Während Langstreckenflügen
  • Bei Vorhofflimmern

Kompressionstherapie mit speziellen Strümpfen unterstützt die medikamentöse Behandlung durch Verbesserung des venösen Rückflusses.

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