Hypertonie, auch Bluthochdruck genannt, liegt vor, wenn der Druck in den Arterien dauerhaft erhöht ist. Als Normalwerte gelten Blutdruckwerte unter 140/90 mmHg, wobei der optimale Bereich bei 120/80 mmHg liegt. Bei der primären Hypertonie, die etwa 90% aller Fälle ausmacht, ist keine eindeutige Ursache erkennbar. Die sekundäre Hypertonie hingegen entsteht durch andere Erkrankungen wie Nierenprobleme oder Hormonstörungen.
Verschiedene Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Bluthochdruck:
In Österreich leiden etwa 30% der Erwachsenen an Hypertonie, wobei die Häufigkeit mit dem Alter deutlich ansteigt. Weltweit sind über eine Milliarde Menschen betroffen. Unbehandelt kann Bluthochdruck schwerwiegende Folgen haben: Das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt erheblich an. Daher ist eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung entscheidend für die Gesunderhaltung.
Hypertonie wird oft als "stiller Killer" bezeichnet, da sie häufig jahrelang ohne spürbare Symptome verläuft. Wenn Beschwerden auftreten, können diese unspezifisch sein: Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Nasenbluten oder Kurzatmigkeit. Bei stark erhöhten Werten können auch Brustschmerzen, Sehstörungen oder Übelkeit auftreten.
Für eine zuverlässige Diagnose sind mehrere Messungen an verschiedenen Tagen erforderlich. Die Messung sollte nach fünf Minuten Ruhe im Sitzen erfolgen. Nach den aktuellen österreichischen Leitlinien gelten folgende Grenzwerte: normal unter 140/90 mmHg, hochnormal 130-139/85-89 mmHg, Grad 1 Hypertonie 140-159/90-99 mmHg.
Ein Arztbesuch ist bei wiederholten Werten über 140/90 mmHg oder bei akuten Beschwerden dringend empfohlen. Die Selbstmessung zu Hause mit geeichten Geräten unterstützt die Diagnose und Therapiekontrolle. Dabei sollten die Messungen regelmäßig dokumentiert und mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
In österreichischen Apotheken stehen verschiedene bewährte Medikamentengruppen zur Behandlung von Bluthochdruck zur Verfügung. Die Auswahl des geeigneten Präparats erfolgt individuell durch den Arzt basierend auf Patientenprofil und Begleiterkrankungen.
ACE-Hemmer wie Ramipril, Enalapril und Lisinopril gehören zu den Standardtherapien der ersten Wahl. Sie erweitern die Blutgefäße und reduzieren die Herzbelastung. Als Alternative bieten Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB) wie Valsartan, Candesartan und Telmisartan ähnliche Wirkungen bei oft besserer Verträglichkeit.
Betablocker wie Metoprolol, Bisoprolol und Nebivolol senken Herzfrequenz und Blutdruck, besonders bei Patienten mit Herzerkrankungen. Calciumkanalblocker wie Amlodipin, Lercanidipin und Nifedipin entspannen die Gefäßmuskulatur effektiv.
Alle genannten Medikamente sind in österreichischen Apotheken verfügbar und unterliegen der strengen Qualitätskontrolle der österreichischen Arzneimittelbehörde. Die regelmäßige Einnahme und ärztliche Kontrolle sind entscheidend für den Therapieerfolg.
Ergänzend zur medikamentösen Therapie können natürliche Präparate unterstützend wirken. Magnesium und Kalium spielen eine wichtige Rolle bei der Blutdruckregulation und sind als hochwertige Präparate in österreichischen Apotheken erhältlich.
Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl können sich positiv auf die Gefäßgesundheit auswirken. Coenzym Q10 unterstützt die Herzfunktion und kann bei einigen Patienten blutdrucksenkende Effekte zeigen. Weißdorn-Extrakte haben traditionell einen Platz in der Herztherapie und werden oft gut vertragen.
Selbstmedikation hat klare Grenzen - natürliche Mittel ersetzen niemals eine ärztlich verordnete Bluthochdrucktherapie. Besondere Vorsicht ist bei Wechselwirkungen geboten: Knoblauch kann die Wirkung von Blutverdünnern verstärken, Kalium-Präparate können bei bestimmten Blutdruckmedikamenten problematisch sein. Eine Beratung in der Apotheke ist daher unerlässlich.
Eine bewusste Lebensführung ist der Grundstein für eine erfolgreiche Blutdrucksenkung. Die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) hat sich als besonders wirksam erwiesen - sie setzt auf viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und fettarme Milchprodukte. Gleichzeitig sollte der Salzkonsum auf maximal 5 Gramm täglich reduziert werden.
Ein strukturierter Tagesrhythmus unterstützt die natürliche Blutdruckregulation. Bereits kleine Veränderungen wie Treppensteigen statt Aufzug fahren oder salzarmes Kochen können merkliche Verbesserungen bewirken. Ihre Apotheke berät Sie gerne zu geeigneten Nahrungsergänzungsmitteln und unterstützenden Produkten.
Die regelmäßige Selbstmessung des Blutdrucks ist ein wichtiger Baustein der Hypertonie-Behandlung. Oberarm-Messgeräte gelten als genauer als Handgelenk-Geräte, da sie näher zum Herzen messen. Digitale Geräte sind benutzerfreundlicher, während analoge Modelle bei korrekter Anwendung sehr präzise Werte liefern.
Achten Sie auf Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga oder der British Hypertension Society. In österreichischen Apotheken finden Sie bewährte Marken wie Omron, Beurer, Braun und Boso. Diese Geräte zeichnen sich durch Messgenauigkeit und lange Haltbarkeit aus.
Moderne Blutdruckmessgeräte bieten oft Bluetooth-Verbindungen zu Smartphone-Apps, die automatische Blutdruck-Tagebücher führen. Die korrekte Manschettengröße und regelmäßige Kalibrierung sind entscheidend für verlässliche Messwerte. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke zur richtigen Anwendung beraten und nutzen Sie professionelle Kontrollmessungen.