Hormonelle Verhütungsmittel gehören zu den sichersten und am häufigsten verwendeten Methoden der Empfängnisverhütung. Sie wirken durch die Abgabe synthetischer Hormone, die den natürlichen Menstruationszyklus beeinflussen und so eine Schwangerschaft verhindern. Die Hauptwirkungsweisen umfassen die Unterdrückung des Eisprungs, die Verdickung des Gebärmutterhalsschleims und die Veränderung der Gebärmutterschleimhaut.
Die Antibabypille ist das bekannteste hormonelle Verhütungsmittel. Kombinationspillen enthalten sowohl Östrogen als auch Gestagen und bieten eine sehr hohe Verhütungssicherheit. Minipillen hingegen enthalten ausschließlich Gestagen und sind besonders für Frauen geeignet, die Östrogen nicht vertragen oder stillen. Beide Varianten erfordern eine tägliche Einnahme zur gleichen Uhrzeit für optimale Wirksamkeit.
In österreichischen Apotheken sind verschiedene bewährte Pillenpräparate erhältlich. Yasmin und Valette gehören zu den modernen Kombinationspillen mit antiandrogener Wirkung, während Microgynon ein klassisches Kombinationspräparat darstellt. Cerazette ist eine reine Gestagen-Pille, die besonders für Frauen geeignet ist, die keine Östrogene einnehmen können oder möchten.
Der NuvaRing ist ein flexibler Kunststoffring, der von der Frau selbst in die Scheide eingeführt wird und dort drei Wochen verbleibt. Er gibt kontinuierlich Hormone ab und bietet den Vorteil, dass die tägliche Einnahme entfällt. Nach einer einwöchigen Pause wird ein neuer Ring eingesetzt. Die Anwendung ist einfach und diskret, und die Verhütungssicherheit entspricht der der Antibabypille.
Das Verhütungspflaster wird wöchentlich auf die Haut geklebt und gibt kontinuierlich Hormone über die Haut ab. Es stellt eine praktische Alternative für Frauen dar, die häufig vergessen, die Pille einzunehmen. Das Pflaster wird drei Wochen lang wöchentlich gewechselt, gefolgt von einer pflasterfreien Woche. Es haftet zuverlässig auch beim Duschen, Baden oder Sport.
Die Dreimonatsspritze bietet langfristigen Verhütungsschutz durch eine vierteljährliche Hormoninjektion beim Arzt. Die Hormonspirale wird direkt in die Gebärmutter eingesetzt und kann je nach Typ drei bis fünf Jahre vor Ort verbleiben. Beide Methoden eignen sich besonders für Frauen, die eine langfristige Verhütung ohne tägliche Anwendung wünschen.
Hormonelle Verhütungsmittel weisen bei korrekter Anwendung eine sehr hohe Sicherheit auf. Typische Anwendungsfehler umfassen vergessene Pilleneinnahmen, verspätetes Wechseln von Ring oder Pflaster sowie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Erbrechen oder Durchfall können die Wirksamkeit der Pille beeinträchtigen und erfordern zusätzliche Verhütungsmaßnahmen.
Wie alle Medikamente können hormonelle Verhütungsmittel Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören Kopfschmerzen, Übelkeit, Brustspannen und Stimmungsschwankungen. Absolute Kontraindikationen umfassen Thromboserisiko, schwere Lebererkrankungen und bestimmte Krebsarten. Eine ärztliche Beratung vor der ersten Anwendung ist daher unerlässlich.
Kondome sind die einzige Verhütungsmethode, die gleichzeitig vor Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Standard-Kondome bestehen aus Latex, während latexfreie Alternativen aus Polyurethan oder Polyisopren für Menschen mit Latexallergie verfügbar sind. Die Auswahl umfasst verschiedene Größen, Texturen und Beschichtungen für optimalen Komfort und Sicherheit.
Das Frauenkondom ist eine selbstbestimmte Verhütungsmethode, die von der Frau angewendet wird. Es besteht aus einem dünnen Polyurethan-Schlauch mit zwei flexiblen Ringen und wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt. In österreichischen Apotheken ist das Femidom erhältlich und bietet Frauen eine Alternative, wenn der Partner kein Kondom verwenden möchte.
Diaphragma und Portiokappe sind wiederverwendbare Barrieremethoden aus Silikon, die den Muttermund abdecken. Die individuelle Anpassung durch geschultes medizinisches Fachpersonal ist erforderlich, um die richtige Größe zu bestimmen. In Kombination mit spermiziden Gels bieten sie eine hormonfreie Verhütungsalternative mit guter Verträglichkeit.
Spermizide sind chemische Substanzen, die Spermien abtöten oder bewegungsunfähig machen. Sie werden meist in Kombination mit Barrieremethoden wie Diaphragma oder Portiokappe verwendet, um die Verhütungssicherheit zu erhöhen. Als alleinige Verhütungsmethode bieten sie jedoch nur eine begrenzte Sicherheit und sollten daher immer in Kombination angewendet werden.
Der Verhütungsschwamm ist ein runder Schaumstoffschwamm, der mit Spermizid getränkt ist und vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt wird. Er wirkt sowohl als Barriere vor dem Muttermund als auch durch das enthaltene Spermizid. Der Schwamm kann bis zu 24 Stunden in der Scheide verbleiben und bietet eine diskrete, hormonfreie Verhütungsoption.
Die Wirksamkeit von Barrieremethoden hängt entscheidend von der korrekten Anwendung ab. Wichtige Punkte umfassen die richtige Handhabung vor und nach dem Geschlechtsverkehr, die Überprüfung auf Beschädigungen sowie die sachgemäße Aufbewahrung. Eine ausführliche Aufklärung über die Anwendung ist essentiell für den Verhütungserfolg.
Ein wesentlicher Vorteil von Barrieremethoden ist der Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen. Besonders Kondome bieten einen effektiven Schutz vor verschiedenen Krankheitserregern. Die wichtigsten Vorteile umfassen:
Spiralen bieten eine sichere und langfristige Verhütungslösung für mehrere Jahre. In Österreich sind sowohl Kupferspiralen als auch Hormonspiralen erhältlich. Die Kupferspirale wirkt durch Kupferionen, die Spermien abtöten, während Hormonspiralen kontinuierlich kleine Mengen an Gestagen freisetzen.
Zu den in österreichischen Apotheken verfügbaren Spiralensystemen gehören:
Das Einsetzen und Entfernen erfolgt ausschließlich durch qualifizierte Gynäkologen. Trotz höherer Anschaffungskosten bieten Spiralen ein ausgezeichnetes Kosten-Nutzen-Verhältnis über die gesamte Tragedauer.
Verhütungsimplantate sind in Österreich verfügbar und bieten drei Jahre sicheren Schutz. Die Langzeitverhütung eignet sich besonders für Frauen in stabilen Lebensphasen, die eine zuverlässige Verhütung ohne tägliche Anwendung wünschen.
In österreichischen Apotheken sind zwei Wirkstoffe für die Notfallverhütung erhältlich: Levonorgestrel und Ulipristalacetat. Die verfügbaren Präparate umfassen ellaOne (Ulipristalacetat) mit einem Wirkzeitfenster von bis zu 120 Stunden und PiDaNa (Levonorgestrel) mit einem Zeitfenster von bis zu 72 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr.
Beide Präparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, jedoch besteht eine gesetzliche Beratungspflicht. Die Wirkungsweise basiert auf der Hemmung oder Verzögerung des Eisprungs - eine bereits eingetretene Schwangerschaft kann nicht beendet werden.
Die Kosten liegen zwischen 15-35 Euro und werden normalerweise nicht von den österreichischen Krankenkassen übernommen. Je früher die Einnahme erfolgt, desto höher ist die Wirksamkeit der Notfallverhütung.
Natürliche Verhütungsmethoden basieren auf der Beobachtung des weiblichen Zyklus und bieten eine hormonfreie Alternative zur Empfängnisverhütung. Die natürliche Familienplanung (NFP) kombiniert verschiedene Körpersignale zur Bestimmung fruchtbarer Tage.
Die Kombination mehrerer Methoden erhöht die Zuverlässigkeit erheblich. Der Coitus interruptus gilt als unsichere Methode mit höherem Risiko. Natürliche Verhütung erfordert Disziplin und genaue Beobachtung, bietet aber den Vorteil ohne Nebenwirkungen auszukommen. Die Erfolgsraten variieren stark je nach Anwendung und Erfahrung.
In Österreich stehen Ihnen verschiedene Beratungsstellen für eine umfassende Verhütungsberatung zur Verfügung. Apotheken und Gynäkologen bieten professionelle Beratung zur optimalen Verhütungsmittelwahl entsprechend Ihrer individuellen Bedürfnisse.
Die österreichischen Krankenkassen übernehmen teilweise Kosten für bestimmte Verhütungsmittel. Besonders für Jugendliche unter 20 Jahren gibt es spezielle Regelungen. Familienplanungsstellen wie pro familia bieten kostenlose Beratung und Unterstützung.
Verhütungsmittel unterliegen in Österreich strengen Qualitätsstandards. Beim Online-Kauf sollten Sie ausschließlich seriöse Anbieter wählen. Der Apothekenkauf gewährleistet persönliche Beratung und geprüfte Qualität. Lassen Sie sich vor der Entscheidung ausführlich beraten.